Wir suchen tagelang, wochenlang nach nur einer Sache. Etwas was man nicht kaufen kann, etwas was man nicht in Worte fassen kann. Dinge die unaussprechlich sind. Die einen ausmachen. Also ich. Ja ich beschäftige mich nur noch damit. Dass ich endlich mein Ich-Gefühl bekomme. Ich unterhalte mich mit 1000 Menschen, versuche auf sämtlichen Seiten meinen Charakter, meine Gefühle, meinen Style, mein ganz persöhnliches Lebensgefühl zu finden.
Doch eigentlich ist es doch so einfach. Man nehme die Familie. Menschen die einen seit dem ersten Schrei kennen. Menschen bei denen man sich auf das gröbste Entblösen kann. Bei denen man weiß, dass sie ruhig auf dich einreden wenn du aufgelöst weinst. Die wissen wie sie mit dir umgehen, wenn du deine fünf Minuten hast, indenen du komplett am Rad drehst.
Sie sagen dir bei jedem Treffen wie du dich verändert hast. Und genau das braucht man doch oder? Genau die Schritte die man versucht zu gehen, Veränderungen die man selbst nicht sehen kann. Und trotzdem wieder einen Abend, an dem man sich zurück lehen kann. Und über sämtliche Erinnerungen reden kann. Man lacht über die Dummheit der Vergangenheit. Erzählt Geschichten den neugewonnen Familienmitgliedern. Man lacht, weil es einfach die Heimat ist. Weil man weiß, dass alle mit dir lachen. Trotzdem verändert sich alles. Das kleine Rädchen dreht sich jede Sekunde ein Stück weiter. Darum redet man auch unendlich viel über die Zukunft. Plappert ungewollt Pläne aus, von denen man selbst überrascht ist. Lernt neue Dinge über sich und die engste Umgebung.
Familie ist manchmal wirklich kein Segen. Manchmal sind es deine größten Feine. Doch manchmal sieht man in die vertrauten Augen. Sieht die Bewegungen mit denen man aufgewachsen ist. Teilt Erinnerungen. Träumt gemeinsam. Schwengt in der Zukunft. Klügelt gemeinsam neue Wege und Pläne aus.
Es sind die Menschen, die man manchmal vermisst und gar nichts davon weiß.