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Listen to the Ozean

Ich weiß nicht was das Wasser mit mir macht. Warum es mich auf magische Art anzieht. Warum ich kein bisschen Angst habe, nicht mal 100 Meter vom Strang entfernt. Ohne Bodenhaftung unter den Füßen, obwohl ich doch normalerweise Höhenangst habe. Ich kann nicht sagen warum ich so unendlich frei Atmen kann, wenn ich eine Minute einfach abtauche. Unter die Wasseroberfläche, weg von der Welt. Alles ist gedämpfter, alles ist taub, man hört nur blubberndes Wasser. Bewegungen wie in Zeitlupe. Alles bewegt sich so viel langsamer, gleichmäßiger, ruhiger, einheitlicher, gelassener. Irgendwann hört man nur noch lautes Pochen, das Blut sanft in den Ohren rauschen. Den Drang immer weiter runter zu tauschen, noch mehr von dieser anderen, besseren Welt sehen. Man sehnt sich förmlich danach, hier bleiben zu können. So befreit. Voller Leichtigkeit, zwei Züge und man ist seinem Ziel so nah.





 Irgendwann geht sie Luft aus, man treibt an die Wasseroberfläche, lässt sich noch ein paar Sekunden wie ein Baumstamm oben treiben. Genießt den letzten Blick, die Ruhe, das friedliche. Und schon taucht man auf, hört Stimmen Wirrwarr. Dreht sich einmal um die eigene Achse. Atmet tief ein. Schwimmt so weit, so schnell man kann. Noch ein Stück weiter. Entfernter. Weg von den Menschen. Hin zu einem Ort, zu einem Fleck an dem man alleine für sich ist. Streicht sich nochmal die Haare aus dem Gesicht. Holt Luft. Taucht wieder ab. Man sieht die kleinen Luftblasen von dem Mund aufsteigen. Lässt Arme und Beine treiben. Die Harre schwimmen auf und ab.
Und für ein zwei Minuten ist man wieder alleine auf der Welt. Hat ein Gefühl von Glück und Freiheit. Es ist das Gefühl, das neben dem Verliebtsein, das beste auf Erden ist. Das alles vereint und verdrängt. Einen vollkommen einnimmt und in einen Glücksrausch katapultiert. 


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