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Er rückt seine Kappe zurecht.



Er rückt seine Kappe zurecht. Wir schlendern weiter. Wissen eigentlich nicht wohin, warum wir immer noch nebeneinander gehen. Eigentlich müssten wir nach Hause. Eigentlich würden sich unsere Wege längst trennen. Eigentlich ist das, was wir hier gerade machen Schwachsinn.
Trotzdem gehen wir weiter. Mal schaue ich ihn an. Mal schaut er mich an. Wir grinsen, wenn wir es bemerken. Fühlen uns ertappt. Können aber nicht die Augen voneinander lassen. Müssen weiter hin sehen. Egal wann. Er drückt seine Zigarette viel zu früh aus, nur damit er weiter meinem Blick standhalten kann, merkt nicht, dass er noch nicht den letzten Zug genommen hat. Er dreht sich um, sitzt da und sieht mich an, obwohl sein Name hundert mal durch den Raum gerufen wird. Ich stoße im Gang ausersehen gegen ihn, er fängt mich ab. Unsere Hände halten mich, stabilisieren mein Gleichgewicht.
Normalerweise bin ich dann verliebt. Normalerweise habe ich ein Kribbeln im Bauch. Aber ich muss ihn einfach nur ansehen, anlächeln, mal nicken. Ich bin nicht nervös, eher ausgeglichen. Er zuckt nicht zusammen, wenn ich ihn genau mustere, seine Lippen mit meinen Augen abfahre. Wenn er seinen Arm immer noch um meine Taille hat, und seine Freunde schon auf ihn warten. Ich kann nicht sagen was das ist mit diesem Jungen. Und trotzdem freue ich mich, wenn sich Vans um die Ecke schieben, die unverkennbare Kappe, die braun blonden Haare, das gelangweilte und doch irgendwie verschmitzte Lächeln, der muskelbepackte Körper, die enge graue Jeans. Der Junge, der mich mehr beschäftigt als ich dachte.

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