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Unmittelbar in meiner Nähe. Weit weg.

Ich versuche Tag für Tag zu verstehen. Mich Tag für Tag neu zu finden. Tag für Tag zu lächeln. Tag für Tag nachzuvollziehen was andere machen. Warum sie es tun.
Manchmal kann ich es nicht nach empfinden. Manchmal will ich es auch einfach nicht. 
Es erschüttert jeden. Mich trifft es, ja. Mir macht es Angst, ja. Aber erschüttern? Ich kann nicht sagen, dass ich nicht gedacht hätte, dass Menschen dazu fähig sind. Ich bin mittlerweile abgehärtet. Mittlerweile vertraue ich nicht mehr, ich weiche nur. Ich lasse mich erpressen, schweige lieber, als auf zu stehen. Ich knicke ein, werde mir selbst untreu. 
Das läuft alles unter Selbstschutz. Es hilft nur mir. Denke ich. Hoffe ich. Ich muss doch irgendwann wieder raus aus dieser Dauerschleife an Grausamkeit. Raus aus der schrecklichen Zeit. Ich möchte das mein Lachen endlich wieder direkt aus meinem Herzen kommt. Nicht eine einstudiere Reaktion auf gewisse Wortfetzen ist.  
Ich finde für das alles keine Worte, wahrscheinlich schreibe ich darum auch nie darüber. Ich kann nicht beschreiben wie ich mich fühle, denn es ist mir zu viel Wut, Hass und unendliche Leere. Es bringt mich um alles. Um meine eigene Persönlichkeit. Es prägt mich so unwahrscheinlich viel, für die Vergangenheit und die Zukunft. 
Eigentlich will ich langsam abgehärtet sein, endlich damit klar kommen. Keiner wird mir dabei helfen können. Ich muss es mit mir selbst ausmachen, ein Langzeit Lösung finden. Leider steht Rückwärtsgehen oder Flucht nicht zur Debatte.
Die letzten Worte sind getippt. Ich schließe meinen Computer, setzte mein Lächeln auf. Verschließe mich wieder. Gebe wieder allen das, was sie von mir erwarten. Das Lächelnde Mädchen, das tanzt und verliebt ist. Das die Welt nicht immer ernst nimmt und wenn ein wirkliches Problem auftaucht, spielt sie es eben mit viel Humor hinunter. Nur keine Angst oder negativen Gefühle zulassen.
Ich habe trotzdem Angst. Trotzdem läuft mir Gänsehaut über meine Schultern. Ich lese, ich denke, ich sehe. Ich würde so gerne verstehen. Nachvollziehen. Nur einmal. Ich will nicht akzeptieren, dass alles schlecht ist. Das jemand böse ist. Dass es Menschen gibt, für keine Ausdrücke mehr existieren. Ich will weiter glauben. An das gute im Menschen. Es machen nur so viele etwas, was dagegen arbeitet. Unmittelbar in meiner Nähe. Weit weg. Sie machen mir es ganz schön schwer.

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