Wir zünden die erste Kerze an. Es wird leiser, besinnlicher. Es ist eine unausgesprochene Regel, das diese Zeit des Jahres einem selbst gehört, der Seele, der Familie, der Liebe.
Meine Nägel sind lackiert, mein Schminktisch wird wieder benutzt. Alle ziehen sich schön an, heben Gläser, haben glänzende Augen, küssen sich, lieben sich.
Besinnlich. Was sagt mir das Wort? Was soll ich damit eigentlich anfangen. Heißt es, dass ich mehr nachdenken soll. Soll ich mich in andere Welten denken? Der Vergangenheit nachsehen, in die Zukunft schauen, schwärmen.
"Sometimes we need to stop analyzing the past, stop planning the future, stop figuring out precisely how we feel, stop deciding exactly what we want, and just see what happens."
Ich denke wieder an dich. Zu oft wenn du mich fragt. Eigentlich ist schon wieder viel zu viel Zeit vergangen. Ich habe mir Bilder von dir angesehen, heute. Es war Tag, ich kann es nicht Melancholie nennen. Ich habe es mit meinem ganzen vollen Verstand getan. Und ich bereue es schon wieder.
Dein Gesicht. Deine Lippen. Ich erinnere mich wieder. So verdammt gut. Ich will mich nicht erinnern, ich will mich nicht besinnen. Ich weiß nicht was ich will. Vielleicht irgendwas mit glücklich sein. Vielleicht endlich mal mit dir abschließen, vielleicht dich endlich vergessen. Ich schaffe es, für zwei Monate, ich denke nicht einmal an dich. Aber dann, dann falle ich wieder in mein Loch. Ich sehe dich überall und weiß, dass du es nicht sein kannst.
Wo ist mein Verstand geblieben? Was macht mein Herz.
Ich will dich nicht mehr sehen, in keinem anderen Menschen. Ich will nicht mehr an dich denken. Abschließen ist so verdammt schwer. Manchmal vielleicht sogar unmöglich.