Es fällt mir leicht über die Gefühle zu schreiben. Mit der Zeit habe ich es mir angewöhnt, es gab immer viel zu erzählen. Aus erstes meinem späteren Ich, dann irgendwann Freunden, mittlerweile der Welt. Es hat angefangen mit einem Jungen, er war die Inspiration, der Inhalt der Texte. Er ist irgendwann von der Bildfläche verschwunden, still und leise. Manchmal hat er sich noch in den ein oder anderen Texten versteckt, nie aber wirklich deutlich heraus gehoben.
"Zwischen uns wird immer diese Geschichte sein und sie bleibt für immer unvollendet."
Alles fing 2010 an. An diesem Ort.
Heute, sechs Jahre später sehe ich ihn wieder. An diesem Ort, mit den selben Umständen. Ein klein wenig in die Vergangenheit geworfen, mit den Worten versuch zu schwimmen. Natürlich war es unerwartet.
Ich stehe da. Es ist morgens, ich bin müde, spät dran, nicht bereit für meine Verpflichtungen. Und dann sehe ich ihn, ich muss mehrmals hinsehen um es wirklich zu glauben. Nach einem Jahr taucht er plötzlich wieder auf, erscheint auf meiner Bildfläche. Ohne dem Aspekt, dass er jemals weggewesen wäre.
Das Gehirn schickt die Information an das Herz, er steht wirklich vor mir. Es bleibt stehen, ich spüre den Ruck, der durch meinen Körper geht, bis zum Hals. Die Welt bleibt eine Sekunde um mich herum stehen, nur damit ich mich fangen kann. Dann fängt es zu klopfen, wird schneller und schneller. Meine Hände beginnen zu zittern. Man könnte meinen ich war der Situation schon so oft ausgesetzt, ich hätte mich daran gewöhnen können. Aber mein Herz will sich daran nicht gewöhnen, es kann nicht.
Jetzt einige Stunden später ist er wieder verschunden. Nur noch mit einem Schatten der Unwirklichkeit, der Vergangenheit vorhanden. Doch er hat in mir eine kleine Narbe aufgerissen, nicht die Geschichte zwischen uns, aber die Gefühle.
Ich möchte keinen Menschen mehr küssen, bei dem ich nicht genau das fühle. Ich habe keine Lust mehr, mein Herz tagelang davon überzeugen zu müssen, dass es doch bitte verrückt spielen soll. Vielleicht muss ich warten, vielleicht muss ich akzeptieren, dass so ein Mensch wie er, nicht so oft an mir vorbeigeht. Das so etwas ein Glücksgriff ist.
In mir herrscht Sturm, mir geht es gut. Er war alles. Jetzt kann er nicht einfach nichts sein. Und wenn mein Herz bereit dafür ist, dann wird jemand anderes kommen und das alles sein, was ich doch so unendlich brauche.
"Perhaps we’ll meet again when we’re better for each other"