Ich hatte das Glück in der Hand. Ich habe es fest umklammert. Ständig daran gedacht und als es doch irgendwann ausgeflogen war, da stand ich mit Tränen in den Augen da. Ich dachte meine Welt hätte einen Sprung. Mein Herz einen Riss, den ich vielleicht nie wieder kleben könnte. Ich war schrecklich unglücklich, auf alle sauer die neben mir standen und lachen konnten. Sauer auf all die Verliebten, die es nicht zu schätzen wussten sich zu haben. Sauer auf mich, mein Alter, meine Entscheidung, vor allem auf die Entfernung und auf das nicht existierende Flugticket.
Eigentlich sind nur ein paar Monate vergangen. Ich habe unendliche Zeit mit mir selbst verbracht, erst in Trauer, irgendwann mit ein bisschen mehr Selbstvertrauen. Mittlerweile genieße ich es, meine Gedanken mit mir zu teilen.
Ich kann es nicht mehr nachvollziehen, die Wut und den Schmerz. All die grausamen Gefühle die mich täglich noch ein kleines Stückchen mit nach unten auf den tristen Boden nahmen. Ich war doch schon immer der Mensch, der versuchte zu fliegen, zu gleiten, zu schweben. Auf einer Glückswolke. Ich bin auf der Sonnenseite geboren, auch wenn es manchmal Regentropfen und Sturm gab.
Es sind die Ansichten von einem selbst, die Gedanken und der Mut auch mal mit sich alleine auskommen zu können.
Ich habe angefangen mein Zimmer in die perfekte Welt umzuwandeln, in der ich mich akzeptiere und wohlfühle. Ungeschminkt und Geschminkt. Mit ein paar Kilos mehr.
Ich habe Menschen in mein Leben gelassen, ohne die ich niemals lächeln könnte. Menschen, die jeder Zeit ihre Flügel ausbreiten und mit mir Richtung Sonne fliegen, wenn hinter uns die Wolken aufziehen.
Bei ihr kann ich wüten und sie versteht mich. Ich kann weinen und weiß sie versteht warum. Ich kann ihr die tiefersten Wunden zeigen und sie sucht das richtige Pflaster. Ich kann unbeschwert sein und ihr gleichzeitig nichts vormachen. Sie weiß was mich zum schmunzeln bringt, sei es einfach nur ein Bild von einer Torte. Mit niemandem kann ich besser träumen und Bilder von der Zukunft malen.
Er versteht es, wenn ich meine, dass ich eine Auszeit brauche. Wir atmen gemeinsam aus, genießen die Sekunden und tanzen wie wild, nur damit wir Spaß haben. Wir spielen Spiele, dessen Regeln ganz allein wir verstehen. Wir plündern Supermärkte, damit wir uns endlich erwachsen fühlen. Geben uns Lebenshelferchen, nur damit wir diese gleich wieder über Bord werfen.
Sie versteht was das Wort Ehrlichkeit wirklich bedeutet. Weiß, dass man nur mit einem Lachen durch die Welt kommt. Sie reißt mich jedes Mal aufs Neue mit ihrem Lachen mit, sei es auf der Achterbahn oder in der Ubahn. Wir verstehen und mittlerweile ohne Worte und verdrehen gleichzeitig die Augen. Ich muss mich nicht rechtfertigen, denn sie akzeptiert.
Sie überschüttet mich mit den süßesten Worten, baut mich nur mit einer Nachricht wieder auf. Strahlt gegen die Sonne an und hat einen wundervollen Musikgeschmack. Ihr ist nichts wirklich peinlich, hat ein so großes Herz, wie fast kein einziger Mensch.
Ich hatte das Glück in der Hand, wollte es nicht loslassen. Doch wer sagt, dass ich es wirklich losgelassen habe. Vielleicht ist es doch noch bei mir, grinst und lacht mit mir. Ich brauche ihn nicht mehr. Er ist eine blase, wunderschöne Erinnerung. Ein Lächeln wert, immer zu jeder Zeit. Aber mehr nicht. Denn ich habe gelernt, mit mir, mit ihnen glücklich zu sein. Ohne Abhängigkeit von dem Wunsch nach Liebe.
"Nothing is wrong if it makes you happy."