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Kinda you and me

Wir stehen mal wieder an unserem Ort, an der Stelle an der schon so viele ehrliche Worte gefallen sind. Wir lachen in einem Takt, in dem blassen Schein der Straßenlaterne. Uns ist bitterkalt, aber wir wollen noch nicht aufhören. Mit dem Reden, dem Blicke austauschen und dem gemeinsamen Schweigen. Während wir in der Vergangenheit schwelgen, nach Ereignissen kramen, die wir unbedingt gemeinsam diskutieren müssen. Es funktioniert einfach zwischen uns, ohne seltsame Minuten oder Pausen.
Ich denke darüber nach ihn zu küssen, der Gedanke fühlt sich merkwürdig an, irgendwie auch fremd. Es ist nichts ganzes, aber auch nichts halbes. Keine Freundschaft, aber auch keine Liebe. Es sind wir, auf einer Ebene, die man nicht in Worte fassen kann. Eine Beziehung mit offenem Ende.


Wir sehen sie, auf der anderen Straßenseite. Wissen beide vom anderen, dass das Messer immer weiter in das Herz hineinragt. Unsere Hände halten sich, versuchen die Enttäuschung zu stützen. 
Wir. Du und ich. Ein Junge. Ein Mädchen.
Wir träumen gemeinsam, weil wir wissen, dass es im Moment niemand anderen gibt. Wir spielen unseren Spiegelbildern ein verliebtes Paar vor, damit es wenigstens einer glaubt. Wir sitzen gegenüber, küssen uns, verstehen es nicht, machen trotzdem weiter.
Ich kann nicht sagen, dass es sich falsch anfühlt. Die Gefühle und Gedanken sind nicht zu fassen. Wir sind Vertraut.
Wir sind einfach irgendwie du und ich.
Wir sind nur Freunde. Da ist nicht mehr, ignorieren wir das Herz das protestiert. Du musst noch abschließen, genauso wie ich. Wahrscheinlich ist eine kleine feine Narbe aufgerissen und du hast dir deinen Weg gebahnt. Ungeahnt. Ungeplant. Wir müssen lernen normal miteinander umzugehen, ohne näheren Körperkontakt, anzüglichen Sprüchen. Ich wische mir mein Grinsen aus dem Gesicht, wenn die Bilder wieder hoch kommen. Du und ich, lachend, glücklich, befreit. Alle sehen in uns etwas großes. Wir schweigen, lachen und versuchen es ins lächerliche zu ziehen. Auch wenn ein wenig Ehrlichkeit mittlerweile mitschwingt. Wir vertrauen uns langsam blind, verstehen uns ohne viele Wort, reden aber andauernd.
Wir sind Freunde, mehr nicht.
Vielleicht glauben wir es. Vielleicht nicht. Es kommt auf die Tage an.
Wir sind einfach irgendwie du und ich.

"Wenn ich das Gute in meinem Leben zusammenzähle, zähle ich dich immer zweimal!"

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