Direkt zum Hauptbereich

Diese Nacht 3.0

Seine Oberschenkel unter meinen Beinen.
Sein Gesicht ist meinem mehr als nah.
Die anderen Augenpaare in dem Raum haften auf meinen Schultern, kletten an meinen Bewegungen und warten auf etwas, dass ich nicht definieren kann.
Ich atme ruhig weiter.
Normalerweise ist in solchen Situationen mein Gehirn auf Notstrom. Kann keine Informationen verarbeiten. Kann nicht denken. Kann nur die Luft anhalten.
Doch heute.
Doch Jetzt.
Ist alles anderes.
Er ist anderes und ich bin anderes.
Wir sind vertraut. Wir sind wir. Und ich weiß endlich was ich will. Und eben was nicht. Worauf ich Lust habe und auf was nicht.
Ich habe das Gefühl ich bin meinen Altersgenossen immer zwei Schritte voraus. Das was sie jetzt alles erleben wollen, habe ich schon längst auf meiner List abgehakt.
Ich hatte meine Minuten, mit diesen Typen. Ich habe meine Zeit verschwendet und mir mein Fantasievorrat für unnütze Dinge angepackt.


Diese Typen kann man noch zehn Mal küssen, sie werden trotzdem nicht dieser eine sein. Sie werden seine Küsse nicht ersetzten. Seine Berührungen nicht kopieren können.
Sie werden die Sehnsucht eben auch nicht lindern.
Es klingt kitschig.
Vielleicht bin ich eben tief in meinem Herzen kitschig.
Ich werde es trotzdem niemals zugeben.

Seine Oberschenkel unter meinen Beinen.
Sein Gesicht ist meinem mehr als nah.
Und trotzdem ist seine Nähe nichts gegen die von dem Richtigen.
Ich grinse ihn an.
Die Blicke sprühen nur so vor Vorfreue, um endlich sich das Maul über uns zerreisen zu können.
Ich mache ihnen einen Strich durch die Rechnung. Wie so oft in letzter Zeit und drücke mich energisch nach oben, weg von seinem Schoß und verlasse den stickigen Raum.
Mein Bedarf von miesen Partys ist gedeckt.
Mein Bedarf von schlechten, gefühlskalten Küssen ist gedeckt.
Mein Bedarf das Gesprächsthema zu sein ist nun wirklich gedeckt.

Beliebte Posts aus diesem Blog

Everglow - Feenstaub

Packfieber. Das alljährliche Silversterfliehen beginnt, also schnell alles zusammen sammeln was mit wärme- und kuschellaune zutun hat. Die kleinen Glücksschweine sind gekauft, stehen im Weg. Und dann werden alle Urlaubsutensilien rausgesucht, für ihren Einsatz feinsäuberlich aufgereiht. Mir fallen kleine runde Spielplättchen in die Hand, Erinnerungsstützen an eine Zeit, mit der ich soviel verbinde. Nicht aufhören kann daran zu denken. Es kommen bald viele Entscheidungen auf mich zu, ich würde lieber einen anderen Weg gehen, es scheint mir unmöglich ein Kreuz an der richtigen Stelle zusetzten. Ich hoffe auf den versprochenen Feenstaub, der  mich an den richtigen Ort trägt. Vielleicht ist es naiv, aber an Wunder zu glauben ist nicht verboten. Wir hoffen es doch alle insgeheim. Endlich mal an eine Stelle in unserem Leben getragen zu werden ohne viel Murks.  "Liebeskummer ist, als wenn man eine Rippe gebrochen hätte. Niemand bemerkt es, aber es tut höllisch weh, wenn man ...

It's not living, if it's not with you.

Verdammt habe ich lange nicht mehr meine Finger für genau das hier gebraucht. Habe meine kleinen Zahnräder, verbunden mit all den Bildern aus meiner Erinnerung und meiner Fantasie nicht mehr hierfür angeworfen. Meine Welt ist weiter in meinem Kopf entstanden. All die Sandburgen und Traumschlösser sind weiter entstanden, keine Angst. Es sind nur immer weniger Traumprinzen geworden und irgendwann habe ich glaube ich aufgehört, auf den einen zu warten. Nennt man das vielleicht sogar erwachsen werden? Man weiß es nicht. Aber ich vermisse die kleinen rosa Wolken, ich vermisse das interpretieren und nicht akzeptieren wollen, dass es die echte Realität gibt. Ich will kleine Raupen füttern, mit nichtvorhandenen Begebenheiten, damit sie größer und schöner werden, um kleine Schmetterlinge zu werden. Warum liebe ich nur diese kleinen Flattermänner? Sie sind so verdammt schön, man kann sich so wundervoll mit ihnen ablenken, so unfassbar gut mit ihnen alleine sein, mit ihnen die kleinen Hoffnungspl...

About Love - what else?

Sie sagte, es gibt da ganz viele Männer da draußen, die was von mir wollen könnten. Aber sie sagte auch, dass ich sie nicht wollen würde, dass ich Angst hätte, dass ich noch nicht bereit wäre. Sagte sie das? Ich liebe es verliebt zu sein. Liebe es den rosaroten Ball hin und her zu werfen, das kleine Feuerwerk in meinem Bauch zu zünden, mir Luftschlösser mit all meinen Gegenübern zu bauen. Mit ihnen aus zugehen, mit ihnen zu lachen, mit ihnen Zeit zu verbringen, sie meiner Familie vorzustellen, mit ihnen in den Urlaub zu fahren, mit ihnen zusammen zuziehen. Aber all das, nur in meinem Kopf. Denn ich will ihnen nicht zu nah sein, viel mehr, ich will nicht, das sie mir zu nahe kommen. Mein Herz kennen lernen. Ich will ihnen nicht die Macht über mich geben.  Darum verliebe ich mich in Männer und schweige. Küsse lieber Fremde, habe Spaß, tanze in den Lichtern und lache mit dem Falschen. Sie waren alle nicht die falschen, denn in dem Moment, haben sie mich zu strahlen gebr...