Seine Oberschenkel unter meinen Beinen.
Sein Gesicht ist meinem mehr als nah.
Die anderen Augenpaare in dem Raum haften auf meinen Schultern, kletten an meinen Bewegungen und warten auf etwas, dass ich nicht definieren kann.
Ich atme ruhig weiter.
Normalerweise ist in solchen Situationen mein Gehirn auf Notstrom. Kann keine Informationen verarbeiten. Kann nicht denken. Kann nur die Luft anhalten.
Doch heute.
Doch Jetzt.
Ist alles anderes.
Er ist anderes und ich bin anderes.
Wir sind vertraut. Wir sind wir. Und ich weiß endlich was ich will. Und eben was nicht. Worauf ich Lust habe und auf was nicht.
Ich habe das Gefühl ich bin meinen Altersgenossen immer zwei Schritte voraus. Das was sie jetzt alles erleben wollen, habe ich schon längst auf meiner List abgehakt.
Ich hatte meine Minuten, mit diesen Typen. Ich habe meine Zeit verschwendet und mir mein Fantasievorrat für unnütze Dinge angepackt.
Diese Typen kann man noch zehn Mal küssen, sie werden trotzdem nicht dieser eine sein. Sie werden seine Küsse nicht ersetzten. Seine Berührungen nicht kopieren können.
Sie werden die Sehnsucht eben auch nicht lindern.
Es klingt kitschig.
Vielleicht bin ich eben tief in meinem Herzen kitschig.
Ich werde es trotzdem niemals zugeben.
Seine Oberschenkel unter meinen Beinen.
Sein Gesicht ist meinem mehr als nah.
Und trotzdem ist seine Nähe nichts gegen die von dem Richtigen.
Ich grinse ihn an.
Die Blicke sprühen nur so vor Vorfreue, um endlich sich das Maul über uns zerreisen zu können.
Ich mache ihnen einen Strich durch die Rechnung. Wie so oft in letzter Zeit und drücke mich energisch nach oben, weg von seinem Schoß und verlasse den stickigen Raum.
Mein Bedarf von miesen Partys ist gedeckt.
Mein Bedarf von schlechten, gefühlskalten Küssen ist gedeckt.
Mein Bedarf das Gesprächsthema zu sein ist nun wirklich gedeckt.