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Und ich? Ich schreibe wieder.

Hey. Hey. Hey.
Küssen links, küssen rechts.
Wir begrüßen uns. Mal wieder, nach Jahren.
Wir lächeln uns an, und erahnen die Stille die gleich eintreten wird.
Mal wieder.
Im Moment bin ich verfolgt von der Stille.
Von der Stille danach.
Von der Stille davor.

Meine Zunge ist gespitzt.
Meine Gedanken geschliffen.
Die Überschrift des neuen Kapitels lautet mal wieder: Alles neu.
Es ist mal wieder die eine, die einzige, die die man unbedingt nutzen muss. Es ist mal wieder eine Chance. Für ein neues Leben, für neue Freunde, Neue Geschichten und neue Abenteuer.
Jetzt, die Zeit in der man wartet, kann man noch träumen, sich ausmalen, wie man diesmal gerne sein möchte.
Die Einbildung bleibt, aber das Ich auch, wir können uns noch so versuchen zu verstellen, wir werden immer wir bleiben.
Bei dem dritten Mal, bei dem wahrscheinlich letzten Mal, hab sogar ich das verstanden.

Ich kann nicht sagen, wie unendlich viele Texte ich über das “Neue”, das “außergewöhnliche”, das “einzigartige” ich schon geschrieben habe.
Wie viele Worte ich dafür ich schon benutzt habe, wahrscheinlich kann ich das nicht mal mehr zählen.




Eines ist mir aber klar geworden. Nicht Silvester. Nicht das neue Schuljahr. Nicht der neue Monat und auch nicht das Kreuz im Kalender ist der Neustart.
Nein. Der Neustart, beginnt einfach so. Er beginnt tief in einem selbst und wird dann plötzlich an die Oberfläche katapultiert.
Was wir daraus machen, wie wir damit umgehen. Ob wir es unterdrücken oder raus schreien, ist uns überlassen.
Wie so vieles im Leben.
Denn.
Jetzt muss ich anfangen zu lernen alleine Schritte zu machen.
Jetzt muss ich lernen ohne den Blick nach hinten auszukommen.
Jetzt bin ich nur noch Ich.
Denn jetzt bin ich alleine auf mich gestellt.

Die letzten Monate waren hart.
Ich habe Entscheidungen treffen müssen. Ich habe Prüfungen schreiben müssen. Ich habe mich verabschieden müssen.
All das, was ich nicht wollte, trotzdem tun musste.

Also noch mal. Ein Neuanfang beginnt nicht mit Silvester, nicht mit dem neuen Schuljahr, nicht mit dem neunen Monat und eben auch nicht mit einem Kreuz in dem Kalender.

Die Worte mögen hart und unausweichlich klingen. Anderes, als all die anderen, aus meiner doch eigentlich so weichen Feder. Aber es sind genau meine Worte, wie gesagt.
Meine Zunge ist gespitzt. 
Meine Gedanken geschliffen.

Und ich? Ich schreibe wieder.

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