Ich schreibe dir einen Liebesbrief. Ich schreibe dir fünf Seiten in denen ich dich schweben lasse. Ich würde meine Fantasie für dich explodieren lassen.
Aber ich mache dir keine Liebeserklärung. Ich kann das nicht. Meine Lippen können meine Gedanken nicht einfangen, nur meine Hände können das. Meine Fingerspitzen die über die Tasten zum Takt der Musik tanzen, nur mein Daumen und Zeigefinger, die den Stift über das Blatt führen und ihn die tollsten Wörter, die tollsten Sätze auf ein Papier pressen lassen.
Ich schriebe dir einen Liebesbrief. Voller Ehrlichkeit, voller Momente und voller Schmunzeln. Aber ich werde dir keine Liebeserklärung machen.
Ich bin zu ängstlich für ehrliche Wort gegenüber ihm. Normalerweise liebe ich nämlich Aussprachen, ich kann es mit Formulierungen um mich werfen und zusehen wie mein Gegenüber sich windet. Wie er denkt und es in ihm rattert, aber die Schlagfertigkeit nur bei mir zu finden ist.
Normalerweise bin ich bei ihm Schlagfertig, wirklich. Aber nicht in solch einer Situation. Ich ziehe selbst den Schwanz ein, verstecke mich hinter meinem letzten Fünkchen Ironie, hinter den letzten Schauspielerischenfähigkeiten, die eigentlich so gut wie nicht vorhanden sind.
Ich bin mittlerweile gut, im Kopf einziehen, gut im Ducken und gut im Verstecken.
Die Wahrheit kommt an das Licht. Irgendwann. Zu viele Menschen wissen bescheid. ich kann die Gefühle nicht immer kontrollieren. Sieht man, wenn ich seinen Pulli hole und immer verstohlen daran riechen muss. Wenn ich seine Bewegungen genau studiere und nicht weg schauen kann wenn unsere Hände sich berühren. Nicht aufhören kann zu schmunzeln, weil seine Hand auf mir ruht. Nicht aufhören kann zu grinsen, weil er genau die Antwort gegeben hat, die ich hören wollte.