Ich winke ihm noch ein letztes mal zu.
Die Ironie hat uns eingefangen, fest in der Hand. Uns das Leben vor Augen geführt.
Ich gehe die Straße entlang, biege ab und sehe schon von weitem mein Haus. Zähle die Laternen, die mir den Heimweg leuchten. In mir spüre ich mal wieder nichts, außer Gefühlsleere.
Alles habe ich schon in mir erlebt, auf dem Weg von dem kleinen Zebrastreifen bis vor meine Haustüre. Wie viel Zeit ich schon an der Straße stehend verbracht habe. Mit all unseren Diskussionen, all unseren Geschichten, all unseren Lästerrein.
Ich sperre die Haustüre auf und atme ein letztes mal durch. Ich habe es hinter mich gebracht. Das Treffen, das über mein Herz so viel bestimmt hat.
Es ist wie ein Date, ein Date, das ich in dieser Form noch nie zuvor so erlebt habe. Es ist dämmrig, ich bin nervös, ich lächle vor mich hin. Ich weiß, dass heute Abend etwas besonderes passieren wird. Wir haben uns schon seit Monaten nicht mehr gehört und gesehen. Ich habe oft an ihn gedacht, habe gehofft ihn zufällig zu treffen.
Jetzt treffe ich ihn, schlendere neben ihm durch die weihnachtlichen Straßen, vergrabe meine Finger noch tiefer in den Taschen. Durch meinen Kopf rauschen Gedanken, es fühlt sich an wie ein Date, es fühlt sich an wie ein Neuanfang zwischen uns.
Ich dachte, ich wäre viel weniger ich, wenn ich mit ihm unterwegs wäre. Aber ich bin ich, sowas von ich. Wir essen, sehen uns an, schauen uns um, lachen, diskutieren, planen und philosophieren.
Aber wir flirten nicht. Wir sagen nichts, mit einem Augenzwinkern. Meine Schmetterlinge sind erstarrt. Unsere Verbundenheit beruht auf der Vergangenheit, aber will keine Zukunft schaffen.
Ich sperre die Haustüre auf und atme ein letztes mal durch. Ich habe es hinter mich gebracht. Das Treffen, das über mein Herz so viel bestimmt hat.
Mein Herz steht wieder bereit. Vielleicht, für den Mann, dem ich schon länger verstohlen hinterher schaue. vielleicht für einen Mann, den ich erst morgen kennenlernen werde. Vielleicht für mich und mein Leben. Aber ganz sicher nicht mehr ihn.