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Das ist kein schlechter Film, wo man das Ende kennt. Sind Stolz und Vorurteil, nur ohne Happy End.

Der Dolch steckt schon. Erinnert mich jede Minute aufs neue an ihn, bei jedem Blick nach unten, entdecke ich sein Vermächtnis. Seinen Stich in mein Ego, in mein Herz, in meine Hoffnung und Menschenkenntnis.
Doch ich kann ihn nicht ignorieren, er fällt bei jedem Schritt und jedem Gedankengang auf und somit beginne ich ihn mir langsam herauszuziehen. 

Es hat alles ganz simpel begonnen, ganz einfach. Ich habe mich gewundert, über diese Leichtigkeit zwischen uns. Über diese Floskeln, die wir uns an den Kopf geworfen haben und uns dadurch immer näher gekommen sind. Wir waren auf der gleichen Wolke zuhause und trotzdem hat er mir einen neue Aussicht auf die Welt gezeigt. Mir immer mehr seinen Teil seiner Wolke gezeigt. Und ich war begeistert, könnte mir plötzlich viel mehr vorstellen, sogar Dinge, die davor für mich unvorstellbar erschienen.
Dann begann sich unsere Wolke zu trennen und langsam entwickelte es sich zu zwei Welten, wir drifteten voneinander ab, ohne dass ich es richtig merkte. Ohne, das ich den Grund verstehen konnte.
Und hier sitze ich, auf meiner Wolke. In meinem Kopf hat es schon länger klick gemacht, ich habe verstanden, dass es nicht ohne Grund passiert, wenn sich eine Wolke in zwei Teile löst. Auch wenn mir keiner eine Erklärung gewähren will, muss ich es akzeptierten. Aber mein Herz ist nun mal der beste Freund der Hoffnung und somit saß ich jeden Abend da, habe meinen Dolch von jeder Seite betrachtet, ihn immer wieder versucht in einem anderen Blickwinkel zu sehen und habe trotzdem die Hoffnung nicht aufgegeben. Dann habe ich ich meine Paddel ausgepackt und über meine Möglichkeiten nachgedacht. Schlussendlich habe ich all meinen Mut und mein Ego zusammen genommen, mich an den vorderen Rand der Wolke gesetzt und habe angefangen zu paddeln. Doch er hat seine Mauern hoch gezogen, die Anlegestelle für mich nicht bereitgestellt. Sieht mir nur in die Augen, als hätte er auf mich gewartet und lässt mich wieder alleine.
So sitze ich hier am Rand meiner Wolke, umklammere mit beiden Händen meine Paddel und schlucke, versuche zu atmen, versuche mich zusammen zu reißen und ziehe dann mit angehaltenem Atem den Dolch aus meinem Herzen, mit ihm folgt die Hoffnung. Meine Beine baumeln im nichts, mein Blick folgt dem fallenden Dolch, meine Hand liegt über der Wunde. Ich sehe ihm und der Hoffnung nach, verspüre einen Stich.


Es tut mehr weh, als ich gedacht habe. Es nimmt mich ein, lässt mich nur noch an ihn und seine Wolke denken, ich vergesse meine Wolke, meine kleine Welt.Doch es wird wieder. Ich Kämpfe mich auf die Beine und drehe ihm, seiner Wolke und auch der Hoffnung den Rücken zu. Jetzt muss ich das Ignorieren noch erlernen und dann wird alles wieder gut.

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